Vergangene Saison waren beide Mannschaften Stammgast in der unteren Tabellenhälfte und mussten zumindest phasenweise um den Klassenerhalt bangen. Heute stehen sich der SV Sandhausen und der VfL Bochum aber als Überraschungsmannschaften der noch jungen Saison gegenüber und wollen alles daran setzen, diesen Status zu wahren. Sandhausen hat nach fünf Spieltagen zehn Punkte gesammelt und wäre damit eigentlich Dritter, findet sich wegen des Drei-Punkte-Abzuges wegen Verstößen im Lizenzierungsverfahren allerdings mit sieben Zählern nur auf Rang sieben wieder, den rund um den Hartwald aber jeder als Endplatzierung sofort unterschreiben würde. Bochum reist derweil als souveräner Tabellenführer mit fünf Siegen aus den ersten fünf Spielen in die Kurpfalz und ist fraglos das Team der Stunde in Liga zwei.
SV Sandhausen: Jakub Kosecki vor Comeback
Die selbst im beschaulichen Sandhausen nach dem Top-Start mit drei Siegen und einem Remis durchaus spürbare Euphorie hat vor der Länderspielpause mit dem 1:4 beim SC Freiburg und wegen des um sich greifenden Verletzungspechs spürbare Dämpfer erhalten. Trainer Alois Schwartz zeigte sich indes vor der Partie gegen den VfL Bochum, den der Coach als das momentane “Maß aller Dinge” bezeichnet, zumindest verhalten zuversichtlich und betonte, dass sich seine Elf vor dem Spitzenreiter keineswegs verstecken müssen.
Gestärkt wurde das Selbstvertrauen vergangene Woche mit einem 1:0-Erfolg im Testspiel gegen Eintracht Frankfurt, wobei in dieser Partie aber nur eine bessere B-Elf auf dem Platz stand. Gegen Bochum hofft Schwartz nun wieder auf den in Freiburg mit einer Bänderverletzung ausgefallenen Jakub Kosecki, der wie Dominik Stolz das Training wieder aufgenommen hat. Gibt der polnische Flügelspieler grünes Licht für einen Einsatz, muss der zuletzt auf dem linken Flügel aufgebotene Robert Zillner weichen.
Noch nicht bereit für ein Comeback ist hingegen der im Angriff schmerzlich vermisste Aziz Bouhaddouz, der nach einem im Training erlittenen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk erst nächste Woche wieder trainieren soll. In Abwesenheit der Langzeitverletzten Manuel Stiefler, Steven Zellner (beide Reha nach Kreuzbandriss), José Pierre Vunguidica (Reha nach Knie-OP) und Erik Zenga (Sprunggelenksprobleme) sind in der Startelf des SVS gegenüber dem Spiel in Freiburg außer auf der linken Außenbahn keine Änderungen zu erwarten. Der erstmals für die Nationalelf der USA nominierte Andrew Wooten ist bereits am Mittwoch ins Training zurückgekehrt und hat keinen Zweifel daran gelassen, trotz der Reisestrapazen einsatzfähig zu sein.
VfL Bochum: Zum sechsten Mal die gleiche Startelf
Bochums Trainer Gertjan Verbeek ließ auf der Pressekonferenz vor dem Spiel keinen Zweifel daran, nach Sandhausen zu fahren, “um zu gewinnen”. Und der niederländische Fußball-Lehrer zeigte sich nach den Eindrücken der letzten Tage sehr zuversichtlich: “So wie wir auch in dieser Woche trainiert haben, bin ich überzeugt, dass die Konzentration stimmen wird. Die Voraussetzungen sind gut, die Stimmung ist gut, wir sind körperlich gut drauf.”
Auch die personellen Voraussetzungen sind annähernd optimal. Lediglich der noch im Aufbautraining befindliche Selim Gündüz sowie Tobias Weis (Innenbandzerrung) sind heute keine Alternativen, wohingegen ansonsten der komplette Kader zur Verfügung steht. Und nach den Leistungen der bisherigen Spiele gibt es für Verbeek trotz einiger Hochkaräter auf der Bank keinen Grund für große Veränderungen. Vielmehr ist wahrscheinlich, dass zum sechsten Mal im sechsten Liga-Spiel die exakt gleiche Startelf aufläuft, auch wenn der VfL-Coach den Druck auf seine bislang gesetzte Elf gezielt hoch hält und explizit die Trainingsleistungen der zweiten Garde lobte.
Solange der VfL weiter siegt, werden Jan Simunek, Thomas Eisfeld, Nando Rafael oder Peniel Mlapa aber wohl weiterhin auf der Bank mit den Hufen scharren und auf ihre Chance warten müssen.
Sandhausen – Bochum live im TV & Stream
Live-Übertragung: Sky (heute ab 18 Uhr) sowie im Live-Stream bei SkyGo – jeweils auch in der Konferenz
Zusammenfassung im Free-TV: Sport 1, Hattrick – die 2. Bundesliga, ab 22.30 Uhr
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